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Flagstaff und die Route 66

Die Stadt Flagstaff in Arizona ist dank ihrer Lage an der legendären Route 66 und der Nähe zum Grand Canyon National Park ein beliebtes Ziel für Touristen in der westlichen USA. Die heute historische Route 66 galt einst als wichtigster Highway der USA, der das Land von Los Angeles nach Chicago über 3940 km durchquerte, und wurde in zahlreichen Filmen und Songs verewigt.

Während der großen Depression in den 30er Jahren zogen zahllose Menschen auf der damals einzigen Fernstraße aus den armen Staaten des Mittleren Westens auf der Suche nach Arbeit nach Kalifornien. Als Highway (Autobahn) wurde sie später durch die neuen, schnelleren Interstate Highways abgelöst, doch die Legende lebt weiter und lockt jährlich tausende nostalgische Touristen an, die zumindest auf einem kurzen Abschnitt das alte Lebensgefühl des wilden Westens und der Easy Rider einmal spüren möchten.

Wupatki National Monument

Für Autofahrer ist Flagstaff die ideale Basis, um einige Tage zu bleiben und Ausflüge zu unternehmen, z.B. zum berühmten Grand Canyon, der nur etwa 120km nördlich liegt. Weitere lohnenswerte Ausflugsziele sind der Sunset Crater und das Wupatki National Monument im Norden von Flagstaff.

Der Sunset Crater ist ein 350 Meter hoher Vulkankegel, der aus dem Wald der Ponderosa-Pinien hervorragt und zum sogenannten San Francisco Volcanic Field gehört. Besucher können sich hier über die vulkanischen Aktivitäten in der westlichen USA informieren, von denen man munkelt, dass ein großer Vulkanausbruch nur noch eine Frage der Zeit ist.

In der Nähe des Naturparks liegt das Wupatki National Monument, das zahlreiche Siedlungen der einheimischen Pueblo-Völker umfasst. Die Besiedelung der Wupatki-Region begann etwa 500 v.Chr. und erlebte ihren Höhepunkt um 1100 n.Chr, als der Ausbruch des Sunset Craters einen Ascheregen auf die Erde niedergehen ließ, der die Fruchtbarkeit des Bodens verbesserte. Etwa hundert Jahre lang war Wupatki die größte Pueblo-Siedlung der Region, ehe sie aus ungeklärten Gründen aufgegeben wurde. Besucher können sich heute über die Lebensweise der indianischen Pueblo-Völker informieren, die eher den mittelamerikanischen Azteken und Maya glichen als den nordamerikanischen Ureinwohnern.

Der Coconino National Forest, zu dem auch Flagstaffs “Hausberg” Mount Elden gehört, lädt Naturfreunde zum Wandern, Bergsteigen und Kanufahren ein. Angler treffen sich am malerischen Ashurt Lake. Im Winter finden Skiläufer und Snowboarder im passend benannten Ort Arizona Snowbowl hervorragede Schneeverhältnisse, Skilifts und Lodges. Im Sommer kann die Seilbahn genutzt werden, um auf 3505m Höhe eine großartige Aussicht über die Region Flagstaff bis hin zum Grand Canyon zu genießen.

Reisen und übernachten

Die alte Holzfällerstadt Flagstaff selbst hat eher wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter das Museum of Northern Arizona, das sich der Geschichte der amerikanischen Ureinwohner in dieser Region widmet. Filmfans steigen im historischen Hotel Monte Vista ab, oder trinken zumindest einen Whiskey in der Cocktail Lounge. Während der großen Zeit der Western in den 40er und 50er Jahren, von denen viele in der Region Flagstaff gedreht wurden, stiegen die großen Hollywood-Stars der Epoche hier ab, darunter Gary Cooper, John Wayne, Clark Gable und Spencer Tracy. Auch eine Szene des Klassikers “Casablanca” wurde im Monte Vista Hotel gedreht.

Ein weiteres sehenswertes historisches Gebäude ist das Weatherford Hotel, dessen Café Exchange Pub heute wieder so aussieht wie im Jahr 1909, als es die erste Telefonstation der Stadt beherbergte. Wenig bekannt ist, dass das Land der Highways auch hervorragend per Zug entdeckt werden kann. Entlang der historischen Route 66 verkehrt der Southwest Chief der amerikanischen Eisenbahngesellschaft Amtrak zwischen Los Angeles und Chicago und hält dabei auch in Flagstaff.

Der Southwest Chief ist die ideale Alternative für Alleinreisende, die vom Zugfenster aus die beeindruckende Landschaft genießen wollen, ohne sich ständig auf die Straße und das Autofahren konzentrieren zu müssen. Lokale Anschlusszüge, wie z.B. die Grand Canyon Railway, die zwischen dem Amtrak-Bahnhof Williams und dem Grand Canyon verkehrt, bringen Urlauber zu weiteren Sehenswürdigkeiten des Westens. Für die gesamte Strecke von Los Angeles nach Chicago benötigt der Southwest Chief 41 Stunden und die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 90 Stundenkilometern.

Touristisch interessant ist vor allem der Abschnitt zwischen den Bundesstaaten Los Angeles und Las Vegas, der durch die faszinierende Wüstenlandschaft von Arizona und New Mexico führt und einzigartige Einblicke in entlegene Canyons ermöglicht, die vom Auto nicht erreicht werden können.