Singlereisen

Israel – Totes Meer

Der israelische Fotograf Alex Vanzetti liebt das Ungewöhnliche: ungewöhnliche Perspektiven, Menschen in ungewöhnlichen Situationen, auch versieht er seine Bilder mit einer ungewöhnlichen Strahlkraft. Er ist ein Fotograf, der mit Farben, Bewegungen und Ausdruck spielt und damit völlig neue Bilder kreiert, die das Auge des Betrachters gefangen nehmen. Besonderes Merkmal der Fotografien von Alex Vanzetti ist die Kreativität, die eine Umgebung für die Modelle schafft oder wählt, die zum Träumen veranlasst. Die Perspektive, aus der die Aufnahmen gemacht werden, ist stets eine bizarre, die den Blick des Betrachters festhält und zum Nachdenken anregt. Experimentierfreudigkeit ist das Markenzeichen aller Fotografien, die sich jenseits vom Mainstream bewegen.

Über Alex Vanzetti als Person ist dabei fast nichts bekannt. Offensichtlich will der Fotograf lieber seine Bilder sprechen lassen, als selbst in Erscheinung zu treten. Besonderen Ausdruck entfalten etwa seine Unterwasserbilder, die einerseits das Spiel mit Farbe und hoher Farbbrillanz zeigen, andererseits betont schwarz-weiß gehalten sind und so die Außergewöhnlichkeit der Situation unterstreichen. Denn die Unterwasserbilder zeigen stets eine Frau, die in einer bestimmten Form in Kommunikation mit ihrer Umgebung steht oder scheinbar selbstgenügsam die Situation genießt. Ästhetik und Ausgefallenes verbinden sich dabei in atemberaubender Weise und die Unterwasserbilder zeigen ein Höchstmaß an Kreativität und Erfindungsreichtum, die natürliche Gegebenheiten genauso in den Blick nehmen wie die von Menschenhand gemachte Positionierung des Modells. Auch die Bilder, die Nacktaufnahmen am Toten Meer zeigen, lassen den Menschen als Teil der ihn umrahmenden Natur erscheinen. Außergewöhnliche Nacktaufnahmen sind dabei ein bevorzugtes Subjekt des israelischen Fotografen. Die eingefangenen Situationen zeigen dabei stets eine nackte Frau aus besonderer Perspektive, die scheinbar ganz mit der Natur verschmilzt. Die betont erotische Komponente vermittelt dabei eine Leichtigkeit des Seins, die losgelöst ist vom Alltag. Ineinander verschlungene Menschen, Brüste und laszive Posen betonen diesen Aspekt auf ästhetische Weise. Auch hier bilden Farbfotografien und schwarz-weiß gehaltene Aufnahmen einen wirkungsvollen Kontrast. Spielerische Elemente wie Hüte, Tücher oder Schirme unterstreichen die Alltagsferne und die Modelle scheinen entrückt vom täglichen Einerlei. Die Porträts, die Vanzetti von Männern, Frauen und Kindern angefertigt hat, offenbaren unterschiedlichste menschliche Regungen, haben aber immer den Fokus auf der Einzigartigkeit der/des Porträtierten. Vanzettis Modelle sind keinesfalls gewöhnlich. Sie zeigen sich mal nachdenklich, mal provokativ offen, mal abwartend, mal lachend oder in der Kommunikation mit einem Du begriffen. Ausnahmslos sind es jedoch völlig individuelle Gesichter, keines gleicht dem anderen. Vielmehr werden hier gekonnt Typen von Menschen eingefangen, die in ihrem Ausdruck Freude, Zorn, Zweifel oder Verspieltheit zeigen und so die Bandbreite menschlichen Empfindungsvermögens offenbaren. Es sind Charaktere und keine makellos schönen Modelgesichter, die Vanzetti wählt, vielmehr wird das Menschsein aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Auch Vanzettis Naturporträts zeigen einen Blickwinkel der ungewohnt ist. Bizarre Formationen im Toten Meer, Wüstenlandschaften, Aufnahmen von Gebirgszügen oder einfache Landschaftsaufnahmen wie Strände machen deutlich, dass auch die Natur aus ungewöhnlicher Perspektive betrachtet werden kann. Vanzettis Arbeiten sind ausnahmslos beeindruckend und gekonnt gemachte schwarz-weiß Fotografien verleihen Landschaften einen zusätzlichen Reiz. Ob nun der Mount Everest, israelische Wüstenlandschaften oder das Atlas-Gebirge in Marokko: Natur erscheint hier von ihrer ungewohnten Seite, wirkt aber einnehmend und Respekt einflößend.

Das Tote Meer

Das Tote Meer hat einiges zu bieten: Für den Körper, die Seele und fürs Auge. Glühende Sonne, wüstenartige Umgebung, Menschen, die sich vom Toten Meer tragen lassen, Badesalze, Cremes und Shampoos – das alles und noch viel mehr sind Dinge, die man in Zusammenhang mit dem Toten Meer bringen kann.

Das Tote Meer liegt circa 400m unter dem Meeresspiegel und kennzeichnet damit den tiefsten Punkt der Erde. Warum genau man jedoch diesen großen Binnensee als „Totes Meer“ bezeichnet, ist nicht endgültig bekannt. Wahrscheinlich aber nennt man ihn deshalb „Totes Meer“, weil dieser Binnensee extrem salzhaltig ist. Bis zu 33 Prozent beträgt der Salzgehalt des Wassers. Damit ist der Salzgehalt des Toten Meeres etwa zehnmal so hoch wie der des Mittelmeeres. Durch diesen hohen Salzgehalt bedingt, haben Lebewesen im Wasser fast keine Überlebensmöglichkeiten. Bis auf ein paar Algen und Bakterien im Bereich von Flussmündungen wird man im Toten Meer kein Leben finden.

Was man jedoch in Hülle und Fülle im Toten Meer nun  finden kann, sind Salze und Mineralien, die durch die zahlreichen Flüsse in das Tote Meer hineinströmen, von dort aber nicht mehr hianus können, da das Tote Meer keinen Abfluss hat. Gefördert wird die Anreicherung von Mineralsalzen außerdem durch die Verdunstung von großen Wassermengen in der Hitze des Nahen Ostens. Genutzt werden die Salze des Toten Meeres im Norden und Süden des Sees jeweils für verschiedene Dinge. Während die Salze im südlichen Teil des Sees eher der Industrie dienen, werden sie im nördlichen Teil des Sees überwiegend für therapeutische Zwecke eingesetzt.

Aufgrund seiner Zusammensetzung ist das Salz des Toten Meeres sehr gesund und wird als Heilmittel gegen verschiedenste Hauterkrankungen verwendet. So profitieren beispielsweise Menschen von den Salzen, die unter Neurodermitis oder Schuppenflechte leiden. Doch auch Menschen ohne solche Hauterkrankungen können von den Naturgegebenheiten des Toten Meeres in körperlicher Hinsicht nur profitieren, denn auch der hohe Sauerstoffgehalt und die bromidhaltigen Dämpfe der Luft tragen zum Wohlbefinden des Körpers einen großen Teil bei. Doch nicht nur für Haut und Nase hat das Tote Meer etwas zu bieten, auch das Auge und das Herz kommen beim Blick in die umgebende Landschaft nicht zu kurz. Das Tote Meer liegt am Rande der judäischen Wüste, ein dürres und zugleich sehr heisses Gebiet, was landschaftlich jede Menge zu bieten hat. Die besondere Mischung aus Wüstenlandschaft und fruchtbaren Oasen nimmt sowohl die Augen als auch das Herz des Betrachters gefangen. Eines der Hauptanziehungspunkte in dieser Gegend ist mit Sicherheit das Naturschutzgebiet bzw. der Kibbuz En Gedi – auch als Badeort sehr zu empfehlen. Entlang des westlichen (israelischen) Ufers des Sees finden sich außerdem noch zwei weitere gepflegte Strandanlagen: Neve Zohar und En Bokek wären da zu nennen. Hier gibt es mittlerweile zahlreiche Hotels und jede Menge Unterhaltungs- und Vergnügungsanlagen, wobei natürlich auch die kulturellen Angebote nicht zu kurz kommen. Und dann ist da natürlich auch noch der Strand an sich, der z.B. in der Gegend von En Bokek durch das getrocknete Salz am Ufer den Eindruck eines weißen Sandstrandes erweckt und dadurch schon einen Besuch wert ist. Um bei den bekannten Badeorten zu bleiben, gibt es letztlich noch einen auf der jordanischen Ostseite des Sees zu nennen, ganz in der Nähe der Lisan-Halbinsel: Bab Edh Dhra. Dieser Ort ist nicht nur zum Baden ein Geheimtipp, dahinter verbirgt sich möglicherweise auch noch ein historisches Geheimnis. Es wird darüber spekuliert, ob mit Bab Edh Dhra evtl. der Ort gemeint sein könnte, den die Bibel als Sodom bezeichnet und der nach biblischer Überlieferung von Gott selbst vernichtet wurde.

Übrigens

Das Leben im Toten Meer mag also tatsächlich fast „tot“ sein, das Leben um das Tote Meer herum ist es aber mit Sicherheit nicht.